Montag, 7. Mai 2012

»Hart an der Grenze zur Diskriminierung«

Pressemitteilung
Die Lausitzer Allianz – Łužyska Alianca weist auf das schärfste das Ansinnen der verantwortlichen Stellen im MBJS des Landes Brandenburg zurück, Kapazitäten und Mittel für den wendisch-sprachigen Unterricht zu kürzen (1). Weder die DOMOWINA und der Rat für sorbische/wendische Angelegenheiten beim Landtag, noch der Bildungsausschuss des Landtages und schon gar nicht die Witaj-Schulen wurden über dieses Vorgehen informiert geschweige denn in die Diskussion mit einbezogen. Die Wenden/Sorben finden nach Ansicht der Lausitzer Allianz in Brandenburg und Sachsen kaum Gehör. Die minderheitenpolitische Vereinigung kritisiert, dass oft über die Köpfe der Wenden/Sorben hinweg entschieden werde. Es gibt nach wie vor große politische Defizite im Umgang mit den Wenden/Sorben. Dabei gehe es nicht darum, besonders exklusive Vorrechte für die Wenden/Sorben zu schaffen, sondern einfach europäischen Standards zu erfüllen.
Neben der damit herauf beschworenen Gefahr des verfassungswidrigen Verwaltungshandelns, einschließlich der Mißachtung der in der Minderheitencharta festgelegten Direktiven, werden hier eklatantes rückschrittliches Denken und destruktive Assimilationspolitik deutlich zu Tage gefördert! Ministerin Münch sollte als Verantwortliche für dieses Ansinnen ernsthaft über Ihren Rücktritt nachdenken.

Mit viel privatem Engagement und unter großer Mühe wurden und werden KindergärtnerInnen, HorterzieherInnen und LeherInnen ausgebildet, Schulmaterialien für den Bilingualen Unterricht entwickelt und Schulplanungskonzepte erarbeitet, die Kindern einen höchsten Lerneffekt bescheren und so viele Vorteile bringen, daß diese an dieser Stelle gar nicht alle aufgezählt werden können. Anstatt Schulstandorte zu sichern, Bildungsniveaus zu profilieren und meßbare Standortfaktoren zu schaffen, die in Zukunft Arbeitsplätze und Wohlstand sichern, wird abgeschafft, abgebaut und auf plakativen Niveau gesetzt.  

Gleichzeitig bewahrheitet sich zum wiederholtem Male, daß regionale Vertreter der sogenannten etablierten Parteien NICHT die Interessen der eigenen Regionen vertreten können, sie sind vielmehr, aufgrund so genannter übergeordneter Interessenlagen (hier greift auch der Fraktionszwang) de Fakto unter Kuratel gestellt worden, sowie zur Förderung der eigenen Karriere sich selbst unter Kuratel stellen. Desweiteren sieht die regionalpolitische Vereinigung hier ein Relikt deutsch-nationaler Politik, welche auf die spezifischen Interessen einer Region wie die Niederlausitz keine Rücksicht nimmt. Es ist ein klares Indiz dafür, daß eine Politik zum Wohle für die eigene Region nur aus der Region selbst gemacht werden kann.  

1 Kommentar:

  1. Diese Entscheidung finde ich super relevant. Muss noch bemerken dass virtuelle datenräume heutzutage auch ganz nützlich werden können.

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